GENESYS: Forschungsprojekt zum Fußgängerschutz im Straßenverkehr beendet

Im Rahmen des Projektes „AFUSS“ (Aktiver Fußgängerschutz) entwickelte eine Forschergruppe der Hochschule Aschaffenburg neuartige Verfahren zum Schutz besonders gefährdeter Teilnehmer im Straßenverkehr wie Fußgänger und Radfahrer (VRUs). Das Team um die beiden Professoren Konrad Doll und Klaus Zindler suchte gemeinsam mit GeneSys Elektronik GmbH und Continental Safety Engineering International GmbH aus Alzenau nach Lösungen zur Unfallvermeidung.

Zwei zentrale Forschungsziele standen beim Projekt „AFUSS“ im Fokus: Einerseits galt es, frühzeitig eine Änderung des Bewegungszustandes der Fußgänger und Radfahrer zu erkennen und dann möglichst genau auch die zukünftige Position des ungeschützten Verkehrsteilnehmers zu schätzen. Diese Informationen werden an die nahegelegenen Fahrzeuge übertragen. Das entwickelte Sicherheitssystem analysiert diese Informationen; im Fall einer unvermeidbaren Kollision wird in Sekundenbruchteilen eine autonome, fahrspurhaltende Ausweich-bewegung eingeleitet damit das Fahrzeug um den Verkehrsteilnehmer herumgeführt werden kann. Zweites Ziel der „AFUSS“-Forschungsgruppe war es, einen Steuerungs- und Regelalgorithmus zu entwickeln, der selbst bei einem Notmanöver wie einem Brems-Ausweich-Manöver, eine präzise Spurführung des Fahrzeugs ermöglicht.

Mit dem GPS-gestützten Kreiselsystem ADMA von GeneSys können alle Bewegungszustände des Fahrzeugs äußerst präzise und unter Bewegung erfasst werden. Die integrierte DELTA-Funktion ermöglicht zentimetergenaue Messungen zwischen mehreren Fahrzeugen in Echtzeit. Daher gilt der Automotive Dynamic Motion Analyzer, kurz ADMA, in der Branche als Referenzsystem. Er erfüllt alle Anforderungen internationaler Teststandards und wird daher auch von namhaften Automobilherstellern weltweit für Fahrdynamikmessungen und ADAS Tests eingesetzt. Neben dem ADMA wurde im Rahmen von „AFUSS“ auch der Handheld-GPS-Empfänger von GeneSys zur hochgenauen Positionserfassung von VRUs eingesetzt. Die erzielbare Positionsgenauigkeit liegt bei ± 2 cm. Somit eignet sich der GNSS-Empfänger hervorragend für die Bewegungsverfolgung von sich langsam bewegenden Objekten wie VRUs.

GeneSys arbeitete bereits im Projekt CONSTANT (Controlled Standardised Testscenarios) mit der Hochschule Aschaffenburg zusammen. Die im Projekt „AFUSS“ gewonnenen Daten und Erkenntnisse sollen in die Weiterentwicklung von GPS- und Inertialmesssystemen einfließen. Denn gerade bei Versuchen zu vorausschauenden Sicherheitssystemen für Fußgänger müssen die Positionen von Fußgänger und Fahrzeug äußerst präzise bestimmt werden können. Das BMBF zeichnete das Projekt „AFUSS“ als „BMBF-Projekt des Monats Januar 2015“ aus.